Die polizeilich bekannt gewordenen Straftaten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind im Jahr 2023 nach mehrjährigem Rückgang und einem Anstieg im Jahr 2022 wieder leicht um 4,6% gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 1.967 auf 44.425 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend folgt dem allgemeinen Trend in Baden-Württemberg, wo die Fallzahlen um 8,1% zugenommen haben.
Die Aufklärungsquote, das Verhältnis von aufgeklärten zu bekannt gewordenen Fällen, ist im Stadt- und Landkreis Karlsruhe im Jahr 2023 ebenfalls gestiegen. Die Zunahme von 58,9% auf 61,5% liegt etwas über dem landesweiten Trend. Im landesweiten Vergleich liegt Karlsruhe mit einer Häufigkeitszahl von 5.820 registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner auf dem neunten Platz.
Die Kriminalitätsverteilung hat sich im Vergleich zur Vorjahresstatistik kaum verändert. Die Anteile der einzelnen Deliktsgruppen an der Gesamtkriminalität entsprechen in etwa den Vorjahreswerten. Mit 14.725 Fällen machen Diebstahlsdelikte den größten Anteil an der Gesamtkriminalität aus.
Bei fast jedem zehnten Delikt im öffentlichen Raum handelte es sich 2023 um ein Aggressionsdelikt. Die Fallzahlen in dieser Deliktsgruppe erreichten im vergangenen Jahr mit +15,4% im Landkreis und +1,0% im Stadtkreis Karlsruhe den höchsten Stand im Zehnjahresvergleich. Die Straßenkriminalität hat sich 2023 mit einem minimalen Anstieg (+0,3%) auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie stabilisiert.
Bei den Wohnungseinbrüchen ist zu erfreulicherweise ein Rückgang der Fallzahlen um knapp 15% auf 430 Fälle zu verzeichnen. Die Fallzahlen der Betrugsdelikte mit den Phänomenen „Angeblicher Polizeibeamter“, „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ waren insgesamt weiter rückläufig und im letzten Jahr auf dem niedrigsten Stand der vergangenen vier Jahre.
Die Fallzahlen bei den Körperverletzungsdelikten stiegen im Polizeipräsidium Karlsruhe auf ein Zehnjahreshoch von 4.025 Fällen. Die Fallzahlen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe deutlich an (+24,7%). Bei den Straftaten gegen das Leben war ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Zahl der Fälle sank um 6 Fälle auf insgesamt 19 und erreichte somit den niedrigsten Wert seit 2020 und den viertniedrigsten Wert in den letzten 10 Jahren. Die Rauschgiftkriminalität sank im dritten Jahr in Folge. Mit einem Rückgang von knapp 10% befand sie sich damit leicht unter dem Durchschnittswert der vergangenen 10 Jahre.