(red) Karlsruhe – Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) rechnet mit stärkeren Einschränkungen für Ungeimpfte ab diesen Freitag, 29. Oktober. Das teilte er gestern der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Land stehe demnach kurz vor der Warnstufe. Diese tritt in Baden-Württemberg in Kraft, wenn an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen mehr als 250 Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen des Landes liegen.
Wird die Warnstufe ausgerufen, treten automatisch landesweite Einschränkungen für ungeimpfte Personen in Kraft – unter anderem Kontaktbeschränkungen, berichtet der SWR. Ein Haushalt dürfte sich demnach nur noch mit fünf weiteren Personen treffen. Außerdem müssten Ungeimpfte beispielsweise in Restaurants, Kinos, Museen, beim Sport und auf vielen weiteren Veranstaltungen negative PCR-Tests vorweisen. Diese Einschränkungen gelten laut Verordnung weiterhin nicht für Geimpfte und Genesene sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen, die sich beispielsweise aus medizinischen Gründen nicht gegen Corona impfen lassen können.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums Baden-Württemberg stieg die Zahl der Akutbehandlungen am gestrigen 26. Oktober auf 234 COVID-19-Fälle. Seit dem 16. September sieht die Corona-Verordnung des Landes eine Stufenregelung vor, die sich an der Auslastung der Intensivbetten (ITS) und der 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz orientiert. Der Anteil an COVID-19 Fällen in intensivmedizinischer Behandlung an der Gesamtzahl der betreibbaren ITS-Betten beträgt aktuell bereits 10,2 Prozent.
Die Corona-Verordnung des Landes sieht folgende drei Stufen vor:
Basisstufe: Hospitalisierunginzidenz unter 8,0 und nicht mehr als 249 Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt.
Warnstufe: Ab Hospitalisierunginzidenz von 8,0 oder ab 250 mit COVID-19-Patienten belegten Intensivbetten (AIB).
Alarmstufe: Ab Hospitalisierunginzidenz von 12,0 oder ab 390 mit COVID-19-Patienten belegten Intensivbetten.
Die momentan geltende Basisstufe werde nach Einschätzungen von Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha schon Ende dieser Woche von der Warnstufe abgelöst.