Die Gemeinde Durmersheim, die Stadt Ettlingen und der Windkraftbetreiber Alterric haben einen bedeutenden Durchbruch in ihren Verhandlungen über die Ausrichtung der östlichsten von insgesamt sieben geplanten Windenergieanlagen im Durmersheimer Hardtwald erzielt. Nach intensiven Gesprächen, an denen unter anderem Durmersheims Bürgermeister Klaus Eckert, der Ettlinger Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker und weitere Vertreter der Stadt sowie der Projektleiter von Alterric, Raphael Bezold, beteiligt waren, konnte ein Kompromiss gefunden werden, der die Interessen aller Parteien berücksichtigt.
Ein zentrales Thema der Verhandlungen war der Abstand der östlichsten Windkraftanlage zur Wohnbebauung in Ettlingen-Bruchhausen. In einem gemeinsamen Kompromiss wurde der ursprünglich geplante Abstand von 1.000 Metern auf mindestens 1.250 Meter erhöht. Insgesamt sind im Durmersheimer Hardtwald, der der Gemeinde Durmersheim gehört, sieben Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils 7,2 MW geplant.
Die Stadt Ettlingen und die Bevölkerung von Ettlingen-Bruchhausen äußerten Bedenken hinsichtlich der Nähe des östlichsten Windrads zur Wohnbebauung. Infolgedessen wurde von der Stadt der Wunsch geäußert, alternative Standorte zu prüfen. Alterric hat diesen Vorschlag intensiv geprüft, jedoch machte der Schutz von Arten- und Naturschutzgebieten, Waldrefugien, Denkmälern und Wasserschutz, sowie technische Anforderungen eine vollständige Verlegung unmöglich. Dennoch konnte eine Verschiebung des Standorts um bis zu 250 Meter in westlicher Richtung realisiert werden, was im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag berücksichtigt wird. Der Abstand zu den meisten Wohngebäuden in Ettlingen-Bruchhausen beträgt nun 1.500 Meter oder mehr.
Die Einigung wird als Erfolg für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung von Akzeptanz gesehen. Bürgermeister Klaus Eckert betonte: „Mit der Vergrößerung der Abstände haben wir gezeigt, dass Durmersheim an einem guten interkommunalen Miteinander interessiert ist. Wir haben die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aus Ettlingen-Bruchhausen ernst genommen und gleichzeitig ein wichtiges Projekt für den Klimaschutz vorangebracht.“
Auch Ettlingens Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker und weitere Vertreter der Stadt begrüßten die Anpassungen: „Die Erhöhung des Abstands zeigt unsere Handlungsfähigkeit und kommt den Interessen der Bruchhausener Bevölkerung entgegen, ohne das Gesamtprojekt zu gefährden. Diese Lösung unterstreicht die Bedeutung von gegenseitigem Verständnis und interkommunaler Zusammenarbeit.“
Alterric-Projektleiter Raphael Bezold zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Die Einigung zeigt, wie wir bei der Planung von Windenergieprojekten konstruktiv mit Kommunen und Bürgern zusammenarbeiten. Die Anlagen im Durmersheimer Hardtwald werden saubere Energie für über 50.000 Menschen in der Region liefern und sind ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.“
Die vereinbarte Abstandsregelung wird nun in die weiteren Planungs- und Genehmigungsschritte integriert. Der immissionsschutzrechtliche Genehmigungsantrag soll Ende des ersten Quartals 2025 eingereicht werden. Der Durmersheimer Gemeinderat hatte sich bereits im Januar 2023 nach einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess für die Errichtung der Windenergieanlagen entschieden und die Verpachtung der Flächen im Gemeindewald einstimmig genehmigt.