Aufgrund von polizeilichen Ermittlungen nach den Pyro-Vorkommnissen beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli im November 2022 wurde der Karlsruher SC darüber informiert, dass die Mitarbeiter des Fanprojektes Karlsruhe als Zeuge vernommen werden sollen. In der Folge dieser Ankündigung hat das Fanprojekt den KSC informiert, vorerst an keinen gemeinsamen Gesprächsterminen mit Behörden, wie beispielsweise das bei jedem Heimspiel stattfindende Sicherheitsgespräch mehr teilzunehmen.
Das Fanprojekt ist für den KSC neben anderen Sicherheitsakteuren, wie z.B. Polizei und Ordnungsbehörden, ein unverzichtbarer Partner im Netzwerk Sicherheit sowie innerhalb der Stadionallianz am Fußballstandort Karlsruhe. Die Zusammenarbeit ist von gegenseitigem Rollenverständnis und einer vertrauensvollen Atmosphäre geprägt.
KSC-Geschäftsführer Michael Becker erklärt: „Aufgrund der Entwicklungen in dieser Sache, sehen wir die bisherige gute Zusammenarbeit im Netzwerk Sicherheit und insbesondere mit dem Fanprojekt in die Zukunft gerichtet als gefährdet an. Wir appellieren an alle Beteiligten, gemeinsam und konstruktiv daran zu arbeiten, wieder eine Basis für ein vertrauensvolles Miteinander zu finden. Auch bitten wir die Ermittlungsbehörden darum, dass die besondere Stellung der Sozialarbeiter bei der Aufarbeitung der Geschehnisse berücksichtigt wird.“
Bereits vor einer Woche gab es entsprechende Pressemitteilungen der Supporters Karlsruhe sowie der Fanhilfe, die diese Entscheidung welche ein „Dammbruch“ in der Sozialarbeit darstelle, scharf kritisiert. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte kritisiert dieses Vorgehen und fordert eine Zeugnissverweigerungsrecht auch für soziale Arbeit.