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Leichter Rückgang bei Verkehrsunfällen / E-Mobilität zunehmend im Fokus

(red) Karlsruhe – Das sind ja mal erfreuliche Nachrichten: Im vergangenen Jahr sank die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Stadt- und Landkreis Karlsruhe um ein Prozent, von rund 20.000 im Jahr 2020 auf 19.824 Unfälle in 2021. Dies stehe dem landesweiten Trend entgegen, bei dem die Unfallzahlen im Durchschnitt um 1,5 Prozent angestiegen seien, teilt das Polizeipräsidium Karlsruhe in einer Pressemitteilung mit.

„Dieser im positiven Sinne gegenläufige Trend dürfte auch auf die umfangreichen Präventions- und Überwachungsmaßnahmen des Polizeipräsidiums Karlsruhe zurückzuführen sein. Allerdings darf man die pandemiebedingten Regelungen, hier vor allem die Homeoffice-Pflicht und die damit einhergehende Verkehrsberuhigung, nicht außer Acht lassen,“ so Polizeivizepräsident Hans Matheis vom Polizeipräsidium Karlsruhe.
So seien Großkontrollenund und auch viele mobile Kontrollen in kleinerem Rahmen sowie Präventionsaktionen möglich gewesen, trotz knapper Personalressourcen und einer Vielzahl an Einsätzen aufgrund des im Zusammenhang mit Corona stehenden Demonstrationsgeschehens, heißt es in der Mitteilung weiter.
Zum Jahresende war letztlich ein Rückgang von etwa 170 Verkehrsunfällen zu verzeichnen. 116 Menschen weniger als in 2020 wurden dabei verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten sank um mehr als elf Prozent, was dem Trend im Land Baden-Württemberg nahezu entspricht. Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums verunglückten 15 Verkehrsteilnehmer tödlich. Damit mussten bedauerlicherweise vier Menschen mehr im Straßenverkehr ihr Leben lassen als im Vorjahr. Mit elf Getöteten wurde jedoch nach eigenen Angaben ein historischer Tiefststand im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe erreicht.

Trotz der leicht gestiegener Gesamtzahl der Unfälle mit Beteiligung des Schwerverkehrs, war die Anzahl der Verletzten in diesem Zusammenhang leicht rückläufig. „Der Kontrolldruck und damit verbunden auch die konsequente Sanktionierung von Verstößen, trägt maßgeblich zur Sicherheit auf den Autobahnen und Fernstraßen im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe bei“, erklärt Polizeidirektor Martin Plate.

Bemerkenswert auch: Die Anzahl der Unfälle mit motorisierten Zweirädern sank im Vergleich zum Vorjahr um beinahe fünf Prozent von 353 auf 337. Ein Trend, der sich auch in der landesweiten Statistik fortsetzt. Motorradfahrende verunglückten 2021 beinahe um 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Hier haben sicher auch die Schwerpunktkontrollaktionen im Frühjahr und auch die an vielfach von Motorradfahrenden genutzten Strecken durchgeführten Kontrollen ihren Anteil, teilt das Präsidium mit.

Auch im zweiten Jahr der Pandemie hat die Elektromobilität einen deutlichen Zuwachs erfahren und in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Anzahl der Haushalte mit einem Elektrofahrrad nunmehr verdreifacht. Wie schon 2020 nahm damit auch die Zahl der Pedelec-Fahrenden in 2021 zu. Dies wird nicht zuletzt auch an den steigenden Unfallzahlen deutlich. Hinzu kommt noch eine große Anzahl von Elektro-Rollern, die unter anderem auch gewerblich vermietet und vornehmlich auf kürzeren Strecken im innerstädtischen Bereich eingesetzt werden.
Leider erhöhte sich mit der gestiegenen Anzahl der Pedelec-Nutzer auch die Zahl derer, die bei Unfällen verletzt wurden im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent auf 165.

Auffällig und besorgniserregend an den Zahlen für 2021 war die Zunahme der Fahrten unter Alkoholeinfluss mit dem E-Scooter. Jede vierte angezeigte Trunkenheitsfahrt wurde mit dem E-Scooter begangen. Hier wird vermehrt Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet, vor allem unter jungen Erwachsenen, die die Leih-E-Scooter zumeist nutzen. Diese Gefährte sind leicht über Apps zu leihen und stehen im gesamten innerstädtischen Gebiet zur Verfügung. Dort, wo sich das sogenannte „Eventpublikum“ trifft. Der Anteil der schwerverletzten Personen liegt bei den mit dem E-Scooter-Verunfallten bei 6,7 Prozent.

Erfreulicherweise ging die Zahl der Fahrradunfälle einschließlich Unfälle mit Pedelecs insgesamt um 7,7 Prozent auf 962 zurück; die Zahl der Unfälle, bei denen Radfahrende verletzt wurden, um beinahe neun Prozent. „Aufklärungs- und Präventionsarbeit musste 2021 verstärkt virtuell umgesetzt werden, was sich, wie auch bereits 2020, bewährt hat,“ erläutert Polizeivizepräsident Hans Matheis. Die Beamtinnen und Beamten der Verkehrsprävention mussten pandemiebedingt Präsenzveranstaltungen in Schulen, Jugendtreffs und Universitätsfakultäten ausfallen lassen. Video-Clips auf verschiedenen Internet-Plattformen und eine sogenannte Online-Sprechstunde wurden stattdessen angeboten, heißt es in der Mitteilung.

Das Polizeipräsidium Karlsruhe kann mit einer insgesamt positiven Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2021 aufwarten. „Wir werden auch 2022 nicht in unseren Bemühungen nachlassen, die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten und Verstöße Einzelner konsequent zu verfolgen“, verspricht Polizeidirektor Martin Plate.

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